Sonntag, 24. August 2014

1. Widrigkeiten

24.08.14
Ich habe 15 Tage geschafft, mein nagelneuer Laptop nicht…
Ich habe mir vor meiner Abreise extra einen Laptop zugelegt, damit genau das nicht passiert. Ich steh ohne Laptop da und kann Blog schreiben, Onlinbanking und skypen bis auf weiteres vergessen. Das ist zwar nicht tragisch, da ich eine 2 Jährige Garantie für das Teil habe, aber ärgerlich ist es doch. Fotos und gespeicherte Dokumente sind bis auf weiteres dahin. Einen Hoffnungsschimmer habe ich allerdings noch. Seit 3 Tagen wird mir ein Techniker versprochen. Die letzten 2 mal hat er mich sitzen gelassen, aber 3x ist ja bekannter weise Bremer Recht.
Tatsächlich bin ich nun schon über 3 Wochen in Indien und dies sind einfach vorbei geflogen. Gewöhnt hat man sich an das scharfe Essen, morgens, mittags, abends noch nicht und an die indische Uhr die anders zu ticken scheint als die Deutsche auch nicht. Unsere Pünktlichkeit war schon das eine oder andere Mal überflüssig und somit durften wir die Wartezeit mit Puzzeln und anderen Aktivitäten füllen. Auch wenn wir versuchen uns einfach mal Zeit zu lassen, da wir eh nicht Pünktlich losgehen, sind wir trotzdem noch die ersten.  Außerdem haben Luise uns ich unsere erste solo-Busfahrt überstanden. Wir zwei kleinen Mädchen alleine im Großstadtzirkus Indien!
Ansonsten ist es im Vergleich zur ersten Woche recht ruhig geworden. Wir arbeiten noch nicht so viel und von daher können wir unsere freie Zeit damit verbringen auf dem Hausdach zu rösten, zu lesen, Musik zuhören oder die Stadt zu erkunden. Die ersten Errungenschaften sind auch schon dabei rumgekommen. Stoffe für Punjabis (lange Tunika&Hose&Schal) konnten wir finden, obwohl Inder augenscheinlich sehr auf das zustehen was wir ‘krassen Mustermix‘ nennen würden. Daran müssen wir prüden Westler uns erstmal ran trauen. Trotzdem sind wir fündig geworden und die Stoffe sind auch schon beim Schneider. Dieser hat uns die letzten 2 Tage sitzen gelassen. Auch hier ruhig durchatmen, Vorfreude behalten  und sich weiterhin sagen ‘3x ist Bremer Recht‘. Somit wird es bestimmt das nächste Mal klappen!!
Außerdem durften wir ein weiteres Fest hier miterleben neben dem Friendship Day und dem Rakifest. Beim Rakifest ist es Tradition seinem Bruder oder Schwester ein kleines Armband zu schenken, damit sie beschützt sind. Auch wir haben solche Bänder bekommen. Es war eine schöne Geste und zudem ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Mitarbeiterinnen von unserer Organisation an unsere Familie und uns denken.
Also Sebastian, brauchst dir keine Gedanken mehr um deine Zukunft machen. Ich hab das hier mal eben geklärt! Bist ab jetzt auf jedem deiner Wege sicher und beschützt. Hab ein Armband das dieses sicherstellt.
Zudem war  Independence Day of India am 15.08. Das haben die Inder zum Anlass genommen Dromedare auf die Straße zustellen, Girlanden mit der indischen Flagge aufzuhängen, über Lautsprecher ganze Straßen mit Reden zu beschallen und den ganzen Tag Trommelmusik in einem heiden Lärm auf den Straßen zu spielen.
An diesem Abend sind Luise und ich dann nochmal raus für einen kleinen Spaziergang. Gemütlich so wie wir ihn uns dachten, wurde er nicht. Wir wollten dem großen Spektakel zuschauen der aus den schon angesprochenen Trommeln und wild tanzenden Indern bestand.  Aus dem, wir halten uns im Hintergrund auf und schauen nur, wurde allerdings überhaupt nichts. Schnell wurden die 2 weißen entdeckt  und natürlich mussten wir direkt auch eine Runde mittanzen. Ende vom Lied war also, das Luise und ich wild gestikulierend auf einer indischen Straße standen und DAS Highlight des Abends boten. Alle waren glücklich und nach ein paar Minuten war der Zauber auch schon wieder vorbei.
Fazit: Wer in Indien etwas erleben will, muss nur auf die Straße gehen, der Musik folgen und sich einfach mal mitreißen lassen.

Bis bald Johanna

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