Montag, 12. Januar 2015

Welcome to India Hartmut!


Junge, junge. 22 Tage aus‘m Haus gewesen. Was ist passiert?
Luises und mein Abenteuer begann damit, dass Barbara, Hartmut und Nora, auch unter Luises Familie bekannt, nach Hyderabad kamen und wir ihnen unsere neue und auch irgendwie eigene Welt zeigen durften. Luises Nervosität vor dem Aufenthalt konnte ich verstehen. Sie wollte, dass es ihren Eltern genauso gut gefällt wie ihr und dass einfach alles so klappt wie sie es sich vorgestellt hat.
Sie sollten genauso vom Indienfieber gepackt werden wie wir!
Somit zogen wir so richtig schön das Touriprogramm mit ihnen durch. Das Wahrzeichen Hyderabads der Charminar, der hinduistische Tempel Birla Mandir und der Palast Chowmahalla wurden besichtigt. Erkläre ich jetzt nicht alles. Bei Interesse einfach Onkel Google fragen. Der hilft immer gerne. Das wurde auf jeden Fall von uns abgeklappert und natürlich durften sie auch ins Waisenhaus reinschnuppern wo die Mädels mindestens so große Augen bekamen wie wir  bei den deutschen Süßigkeiten die die Gäste verteilten.
Aber was erzähle ich hier? Das eigentlich wichtige Ereignis hatten sie in ihrem Gepäck. Ein richtiges Leib Graubrot!!!Ich übertreibe nicht im Geringsten wenn ich sage, dass ich Gänsehaut bekommen habe alleine beim Geruch. Dass das zusammen mit Nuspli und, aufgepasst Nudossi nicht lange in unserem Haushalt bestand hatte muss ich wohl nicht weiter erklären! 
Gänsehautmoment! 

Des Weiteren hat meine liebe Familie mir ein Packetchen zukommen lassen indem doch tatsächlich der alte Laptop meines Bruders enthalten war und somit müssen wir Mädels uns jetzt nicht mehr zu viert einen PC teilen. Was by the way besser geklappt hat als man meinen mag. Zusätzlich, meine Mutter konnte es nicht lassen, war noch Weihnachtsschnickschnack drin. Einfach weil ich so drauf stehe. Meine Mutter kennt mich halt...
Danke Mama an dieser Stelle.
In den nächsten Tagen durfte sich Hartmut dann gegen vier Frauen behaupten, was am ersten direkt mal in die Hose ging. Ein kurzer Schwächeanfall knockte ihn nach der Auto Rikshawfahrt zu fünft aus. Ein eingeschlafener Fuß, das Gewicht einer seiner Töchter auf dem Schoß (ich lasse hier mal aus welcher der bezaubernden Töchter es war), ein eingeklemmter und daher blutenden Finger und die geballte weibliche Frauenmacht war zu viel. Danach witzelte er noch rum und meinte, dass ich das ja in meinem Blog als gute Story verwursten könnte. So „Welcome in India“ mäßig. Tja, was soll ich sagen? Danke für den Vorschlag Hartmut!!
Nach einer ordentlichen Dröhnung Chai lief unsere Reise aber dann wieder wie geschnitten Graubrot mit Nuspli.
Über Bidar, Gulbargar, Bijapur und Badami hat uns unser Reiseführer Venki die Geschichte Indiens und den Hinduismus zu Gemüte geführt. Der gute Venki hat das ein oder andere mal durchblicken lassen, dass er den Muslimen aufgrund der Geschichte die sie in Indien haben eher kritisch gegenübersteht. Ich musste mir hier und da das ein oder andere unnötige Kommentar verkneifen, dass unweigerlich zu einer Grundsatz Diskussion geführt hätte. Im Gegensatz dazu ist die Geschichte des Hinduismus um es mit seinen Worten auszudrücken „biiutifull“. Natürlich!










Musste sein! Für Mama :*




Nach der ganzen Kultur haben Luise und ich für Abwechslung gesorgt. Die Abwechslung hieß ‘Sunburn Festival Goa‘! Der Trip ging in jeder Hinsicht köstlich los, da wir im Zug mit einer netten christlichen Gemeinde zusammen auf engstem Raum die 8h Zugfahrt teilen durften. Die haben es sich dann natürlich nicht nehmen lassen uns mit Kuchen, Snacks, Reis, Curry und Chutney durch zu füttern. Super lecker, super nett und natürlich waren auch alle super interessiert an uns. Ohrstöpsel in den Ohren und eine Zeitschrift vor der Nase werden da beflissentlich übersehen und einfach drauf los gefragt, egal ob du schon zuhörst oder nicht.
Unsere flotte Reisetruppe auf dem Weg nach Goa.

Ja, Sunburn...Sunburn war nett.
Laute Elektromusik, Multi kulturell, viel tanzen und irgendwie wenig Essen. Die Mahlzeiten innerhalb der drei Tage bestanden aus Zwieback, 2 Tage alte Pommes, Ketchup, Toast und mehreren Wassermelone am Strand. Und wir durften in einem super süßen Bungalow von unserem Gastvater Peter übernachten. Dieser hat in jederlei Hinsicht gut auf uns 2 Mädels aufgepasst.
Peter das olle Schlitzohr! 

Sunburn
Kein perfektes Bild. Einfach mal um eine Idee zu bekommen was für eine Party die da abgefackelt haben. Das ist die Hauptbühne neben 4 weiteren Bühnen.
Füße hoch und Wassermelone!

Die letzten Tage unseres Urlaubes haben wir dann wieder mit alle man am Strand in Goa verbracht. Und wie der Zufall es so will waren unsere 2 anderen Mädels aus unserer Hühner Wg auch in Goa und natürlich auch am selben Strand wie wir es waren. Wir haben alle zusammen festgestellt, dass Indien einfach zu klein für uns ist :D Den quasi-gemeinsam-Urlaub haben wir dann auch genutzt um eine richtig, richtig, richtig schöne Moped Tour durch den Norden von Goa zu machen. Ich und Ulla haben das Zepter übernommen und sind gefahren und wir hatten jeweils dann noch ein Mädel hinten drauf. Es war einfach traumhaft. Es stimmt zwar, dass Goa sehr touristisch ist und viele dort herkommen um günstig einen durch den tTisch zu treten, weil der Alkohol vergleichsweise günstig ist. Auf der anderen Seite ist Goa aber auch einfach so wundervoll grün aufgrund  der vielen Palmen und anderem Grünzeug und reich an tollen, kilometerlangen Sandstränden. Ich hoffe, dass ich das Bild niemals vergessen werde wie wir auf einer schmalen, schlecht gepflasterten Straße fuhren, Ulla und Luise vor mir, Nora dicht hinter mir auf dem Moped. Auf der rechten Seite wurde der Straßenrand mit Hilfe von süßen kleinen Hütten, netten, hilfsbereiten Goanern die uns den Weg gezeigt haben und hunderten von Palmen verziert. Links tat sich ein paar Meter von uns das arabische Meer auf. In der Situation musste ich einfach an den Songtext `Was kann die Welt dafür das ich sie liebe` ein. Apropos hilfsbereiter Goaner. Eigentlich sind wir  nach Schildern gefahren und das auch relativ erfolgreich sogar. Wenn wir uns dann aber doch nicht so sicher waren, fragten wir die Einheimischen. Bei der Frage in welche Richtung wir müssen, was sie uns mit einer schlackernden Handbewegung versuchten verständlich zu machen, waren sie sich auch noch meistens einig. Bei der Frage, wie viele Kilometer es denn noch wären, gestaltete es sich schon schwieriger  die tatsächliche weite abzuschätzen. Von anfänglichen 1 ½ Km über 4 km. Somit müssten wir uns immer weiter entfernt haben. 2 plitsche Motorradfahrer haben uns dann am Ende so zusagen an die Hand genommen. Sie sind vorgefahren und wir hinterher. Das alles wurde natürlich auf der Straße, während der Fahrt und mit Händen und Füssen kommuniziert.
Nach Silvester sind dann die Eltern von Luise zurück Richtung Deutschland geflogen und auch wir sind für 12h Richtung Heimat Hyderabad. Die 12h aufgrund unserer direkten Weiterreise nach Nagpur zum zwischen Seminar. Ja genau, Zwischenseminar. In ein paar Tagen ist für uns tatsächlich schon Halbzeit hier in Indien. Das ist aber ein anderes Thema.
Aus dem Seminar nehme ich den Fischtag an dem alles möglich ist, Mango Marmelade am neuen, weißen Oberteil, witzige Abenden auf dem Dach, viel Motivation und Ideen für die Arbeit in Hyderabad und eine fette Erkältung mit.
Danke also an alle Nagpurianer die die Zeit so schön gemacht haben!
Wenn ich jetzt resümieren müsste über die letzten Tage, dann kann ich wohl behaupten eine ziemlich gute Zeit gehabt zu haben.
Bild bald Johanna


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